MaLiNaSuNaSiMoN
Außerhalb der Zeitrechnung
Malina Suna Simon sah ihren Körper am Busfenster, zusammengesunken. Flugperspektive: weit aufgerissene Augen, ihre Haare zausig, Blut überall, „ Also sprach Zaratusthra“ im Schoß, den Hammer im Hinterkopf, ein einziges, entstelltes schwarz-weiß-rot, Schreie, unglaübige Gesichter dann Stille, Harvenklänge, eine Malina Suna Simon mit schwarzem Flaum auf dem Kopf, dreijährig, eher Foto als Erinnerungsbild, ein Standbild: Sie und „William the conquerer“ der Teddy auf der Schaukel am Apfelbaum, dann: ihr Großvater. In slow motion: sie und ihr Großvater, seine Glatze in Zoom, sie mit ihrer Nasenspitze an seiner Glatze, Babypudergeruch, sie mit ihrem Großvater auf dem Traktor, gelber Mais und „Das Wandern ist des Müllers Lust“, sie und ihre erste Liebe auf der Parkbank, Entenfüttern und selbstgebackener Kuchen, ihre Eltern am Strand der Elfenbeinküste, ihr Vater der ihr Rumpelstilzchen vorspielt, ihre Mutter mit den Apfelbäckchen stolz bei ihrer Abiverleihung, Standbild Familienfoto: Zu dritt am Muscheln suchen.Das Auto, die Lichter, der Graben, die Notaufnahme, der Arzt, die toten Eltern aufgebahrt, der Pfarrer, ohne Worte, der Psychater, endlose Grimasse, Fratze, Kapseln: rote, grüne, gelbe, morgens, mittags, abends, die Kapseln in der Flaschenpost an Nietzsche im Pazifik, sie am Reiten durch Neuseeland, endlose Weiten, sie und ihre große Liebe in der Schauspielschule, er bei ihrer ersten Inszenierung am Berliner Ensemble, stolzerfüllt, das Plakat: „Der unaufhaltsame Aufstieg des Arturu Ui“ in einer Inszenierung von Malina Suna Simon.
Fallender roter Samtvorhang, brausender Aplaus.
Malina Suna Simon sah ihren Körper am Busfenster, zusammengesunken. Flugperspektive: weit aufgerissene Augen, ihre Haare zausig, Blut überall, „ Also sprach Zaratusthra“ im Schoß, den Hammer im Hinterkopf, ein einziges, entstelltes schwarz-weiß-rot, Schreie, unglaübige Gesichter dann Stille, Harvenklänge, eine Malina Suna Simon mit schwarzem Flaum auf dem Kopf, dreijährig, eher Foto als Erinnerungsbild, ein Standbild: Sie und „William the conquerer“ der Teddy auf der Schaukel am Apfelbaum, dann: ihr Großvater. In slow motion: sie und ihr Großvater, seine Glatze in Zoom, sie mit ihrer Nasenspitze an seiner Glatze, Babypudergeruch, sie mit ihrem Großvater auf dem Traktor, gelber Mais und „Das Wandern ist des Müllers Lust“, sie und ihre erste Liebe auf der Parkbank, Entenfüttern und selbstgebackener Kuchen, ihre Eltern am Strand der Elfenbeinküste, ihr Vater der ihr Rumpelstilzchen vorspielt, ihre Mutter mit den Apfelbäckchen stolz bei ihrer Abiverleihung, Standbild Familienfoto: Zu dritt am Muscheln suchen.Das Auto, die Lichter, der Graben, die Notaufnahme, der Arzt, die toten Eltern aufgebahrt, der Pfarrer, ohne Worte, der Psychater, endlose Grimasse, Fratze, Kapseln: rote, grüne, gelbe, morgens, mittags, abends, die Kapseln in der Flaschenpost an Nietzsche im Pazifik, sie am Reiten durch Neuseeland, endlose Weiten, sie und ihre große Liebe in der Schauspielschule, er bei ihrer ersten Inszenierung am Berliner Ensemble, stolzerfüllt, das Plakat: „Der unaufhaltsame Aufstieg des Arturu Ui“ in einer Inszenierung von Malina Suna Simon.
Fallender roter Samtvorhang, brausender Aplaus.
MaLiNaSuNaSiMoN - 20. Jan, 21:45