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Pina streichelt durch das Fell einer Katze, die komischerweise plötzlich auf ihrem Schoß liegt. Der Bus schaukelt durch die Nacht irgendwohin, es sind mehr Menschen als es Sitzplätze gibt, ihre Eltern ein Stück hinter ihr. Pina hat aufgehört zu schluchzen, nur ein paar stumme Tränen fallen in das Fell der Katze. Marvin lugt aus ihrer Jackentasche hervor: „Huch, was hast du denn da?“, sagt er und versteckt sich erschrocken wieder. „Was glaubt ihr, wo wir hinfahren?“, fragt Pina, die Farblosigkeit macht ihr Angst, ihr Herz pocht schnell. „Die Menschen fürchten sich, weil sie etwas nicht erklären können“, sagt Leo. Dann wird auf einmal das Radio laut gedreht …

Die Reaktion der Menschen ist sehr unterschiedlich: Einige fangen an zu schreien und zu schluchzen, fallen sich gegenseitig in die Arme, andere sitzen wie versteinert da, manche beginnen Gebete zu sprechen. „Es besteht kein Grund zur Panik“, murmelt einer der Polizisten, sein Kollege haut ihm kräftig auf die Schulter: „Doch verdammte Scheiße, doch!“ Stimmen werden laut: „Wo fahren wir denn eigentlich hin?“ Es bricht ein Streit los, Spekulationen werden angestellt, was der Nachrichtensprecher wohl sagen wollte. „Wenn Sie von Norddeutschland kommen und Richtung Süden unterwegs sind, sollten Sie in keinem Fall …“ – ja was bloß? Wir sollten umkehren, sind sich einige sicher, andere wollen nach Osten, wieder andere nach Westen. Pina hält die Katze mit großem Druck im Arm, mit aufgerissenen Augen beobachtet sie die Situation. Die Menschen sind von ihren Plätzen aufgesprungen, mindestens fünf reden gleichzeitig auf den Busfahrer ein, damit er die Route ändert. Pina erkennt den Busfahrer wieder, es ist derselbe, den sie damals angerempelt hatte – wie es scheint ist er mit der Sachlage vollkommen überfordert.

Der Bus wird farbloser und farbloser, es bilden sich Löcher im Bild, Löcher in der ganzen Welt, man muss drum herumfahren, die Kugel durch das Labyrinth rollen lassen, es ist aber keine schwarze Linie da, die Löcher werden mehr und mehr, man darf nicht zittern mit den Händen, nicht ein bisschen und auch nicht blinzeln.
Sie hatte sich das nie so vorgestellt, dass hinter den Löchern die Außerirdischen sind, vielleicht haben die Außerirdischen jetzt all die Dinge – den Bundestag, den Regenwald und die Chinesen. Aber es ist eigentlich auch ganz logisch, denkt sie, Tote buddelt man schließlich auch in Löcher, damit sie in den Himmel kommen, zu den Außerirdischen also. Sie hält die Luft an, während sie durch einen weiteren Tunnel fuhren, obwohl sie kein Licht am Ende sehen kann.

Was hier passiert:

Anfang. Ende. ist ein virtuelles Romanprojekt des Studiengangs Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus: dreizehn Personen, eine Katze, ein Hase und eine fremde Macht. Die Zeichen stehen auf Sturm. In Tagen wird es vorüber sein.

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Aline Kappich, Azar Mortazavi, Clara Ehrenwerth, Eva-Lena Lörzer, Fabian Hischmann, Florian Balle, Hieu Hoang Duc, Janna Schielke, Julia Schulz, Max Balzer, Phillip Hartwig, Sebastian Albrecht, Sebastian Polmans, Susanne Kruse. Moderiert von Jule D. Körber und Lino Wirag.

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