***Grenze *Stop* Grenze***
Niemand hatte es ihm gesagt. Braunscheid fuhr an diesem Tag die 4, von Wald zu Wald, von West nach Ost, einmal quer durch die ganze Stadt. 5 Uhr 12, die erste Fahrt des Tages, er lag gut in der Zeit, drei Stationen vor der Endhaltestelle kein einziger Fahrgast mehr: Wer wollte schon morgens um fünf in den Wald, Braunscheid drückte aufs Gas, als er sah, dass auch an der vorletzten Haltestelle niemand stand. Und hinter der nächsten Ecke die Rehfarm Mauer
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Braunscheid legte die fünfte Vollbremsung seines Lebens hin (die anderen Male waren Kinder der Grund), nur wenige Zentimeter trennten ihn noch vom endlosen Grau und den zwei Gewehrläufen, die sich ihm von links und rechts näherten.
Im Deutschen ist übrigens Lebensgefahr und Todesgefahr dasselbe. Das gibt zu denken. Denn das hat ja zu bedeuten, daß zum Beispiel Gewöhnungsgefahr dasselbe wäre wie Entwöhnungsgefahr und Einsturzgefahr dasselbe wie Stehenbleibgefahr. Leider entgehen dieser Einsturzgefahr vor allem architektonische Monstrositäten, während der Lebensgefahr, genaugenommen, nur eine Totgeburt entgeht. (Wolfgang Hildesheimer, "Mitteilungen an Max über den Stand der Dinge")
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Braunscheid legte die fünfte Vollbremsung seines Lebens hin (die anderen Male waren Kinder der Grund), nur wenige Zentimeter trennten ihn noch vom endlosen Grau und den zwei Gewehrläufen, die sich ihm von links und rechts näherten.
Im Deutschen ist übrigens Lebensgefahr und Todesgefahr dasselbe. Das gibt zu denken. Denn das hat ja zu bedeuten, daß zum Beispiel Gewöhnungsgefahr dasselbe wäre wie Entwöhnungsgefahr und Einsturzgefahr dasselbe wie Stehenbleibgefahr. Leider entgehen dieser Einsturzgefahr vor allem architektonische Monstrositäten, während der Lebensgefahr, genaugenommen, nur eine Totgeburt entgeht. (Wolfgang Hildesheimer, "Mitteilungen an Max über den Stand der Dinge")
Hans-Peter Braunscheid - 5. Dez, 23:21