...

Dann kippt sie einfach um. Ihre Beine knicken ein, der linke Arm schlägt zuerst auf den Asphalt, wenige Meter neben dem Loch. Sofort eilen ein paar Menschen herbei, Schaulustige bilden einen hübschen Kreis. Merkwürdiger Weise kommt nun auch Mihir von hinten herangelaufen, hat Pina erkannt, drängt sich vorbei an den Menschen, trägt ein oranges Gewand heute. „Was ist mit ihr?“, brüllt er die Herumstehenden an, es liegt Angst in seiner Stimme. Eine junge Frau zuckt mit den Schultern, „sie ist einfach so umgefallen.“ „Verdammt, man fällt doch nicht einfach so um, ruf doch einer mal den Notarzt! Das ist das Loch, dieses verdammte Loch, ich sag es euch, es geht eine ganz schlechte Energie aus von diesem Loch.“ Ein paar Menschen nicken zustimmend, der Notarzt trifft schon ein. Alles geht nun sehr schnell, der Arzt sagt: „Die nehmen wir mit.“, es klingt grausam wie er es sagt, dann packt er Pina, die die Augen geschlossen hat, ihre Lider zucken unentwegt, sie atmet, schiebt sie auf einer Trage in den Wagen, die Türen gehen zu, der Wagen braust los. Der Kreis der Schaulustigen verliert sich wieder, zerteilt sich in um das Loch stehende Gruppen. Mihir bleibt als oranger Punkt zurück, murmelt etwas, das man natürlich nicht verstehen kann, wenn man ihn von einer Entfernung aus betrachtet, von der aus er einem wie ein Punkt erscheint.


Die Eltern sitzen um das Bett herum so gut sie können. Pina liegt da, bewusstlos, bleich, mit Schläuchen an den Armen, die erst ein Stück parallel laufen, dann überkreuzen sie sich, gehen dann irgendwohin verloren. Der Vater hat die Hand der Mutter gefasst. „Kind“, murmelt er. Alles ist sonst still, etwas piept gleichmäßig, farblos. Irgendwann später geht die Tür auf, herein kommt die Oma: „Was ist denn mit der Lina?“ Dann setzt sie sich dazu, in das Schweigen. Es vergeht wohl viel Zeit. Plötzlich räuspert sich der Vater, sagt wie aus dem Nichts, in einem für ihn so untypischen Tonfall, dass sich die Mutter wie die Oma erschrecken: „Was hat das Loch mit meiner Tochter gemacht?“ „Erwin“, sagt die Mutter nur, drückt die Hand des Vaters fester, „Mensch Erwin.“

Was hier passiert:

Anfang. Ende. ist ein virtuelles Romanprojekt des Studiengangs Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus: dreizehn Personen, eine Katze, ein Hase und eine fremde Macht. Die Zeichen stehen auf Sturm. In Tagen wird es vorüber sein.

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Aline Kappich, Azar Mortazavi, Clara Ehrenwerth, Eva-Lena Lörzer, Fabian Hischmann, Florian Balle, Hieu Hoang Duc, Janna Schielke, Julia Schulz, Max Balzer, Phillip Hartwig, Sebastian Albrecht, Sebastian Polmans, Susanne Kruse. Moderiert von Jule D. Körber und Lino Wirag.

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