Adam
"...; und die auf Erden wohnen, sind betrunken geworden von dem Wein ihrer Hurerei."
Offenbarung, 17, 2
Behutsam legte er ihnen beiden eine Wurzel ins Terrarium. Zuerst rührte sich Ben-Ammi um sich sein Futter zu holen, dann auch Moab. Die restlichen Wurzeln legte Adam in eine kühle Truhe und holte dann aus dieser einen Leinensack heraus. Er dachte an den grünen, knarrenden Sessel passend zum Sofa. Er saß auf dem Fußboden und spielte mit seiner Kusine. Seine Mutter, monoton knarrend las von oben auf sie hinab. Sie trug keine Strümpfe, die trug sie so gut wie nie. Nur ihre grauen Latschen, Adam konnte ihre Zehen sehen. Wie kleine Inseln verschwanden die roten Flecken Nagellack immer langsam von ihren Füßen. Dann lackierte sie neu. Da sah Adam manchmal auch zu. Es war ein Kinderspiel für sie. Sie war immer sehr dünn gewesen, sehr drahtig. Locker winkelte sie das Bein an und führte mit einem Arm den kleinen Pinsel. Es war immer dasselbe dicke Buch mit den dünnen Seiten. Es war oft Vernichtung, oft Erlösung. Der leblose Körper lag vor ihm und das weiche dichte Fell, die zähe Haut, die Sehnen, es war so voll in seinen Händen, voll und dunkel leuchtend.
Oft trug sie diesen braunen Morgenmantel mit den Blumen über der rechten Brust. Wenn sie die Beine übereinander schlug, konnte Adam immer ihre enge lange Unterhose sehen. Seine Kusine, daran erinnerte sich Adam jetzt, spielte immer am liebsten mit den Holzkühen. Oft steckte sie ein paar davon unter ihren Pullover. Sie sagte, da haben sie es warm. Sie wollte sie beschützen. Eng an ihrer Haut, dort war es dunkel, wer konnte ihnen da etwas tun.
In einem Blecheimer wusch er das Fell. Er knetete es kräftig. Die Seife schäumte, das Fell wurde weiß.
Offenbarung, 17, 2
Behutsam legte er ihnen beiden eine Wurzel ins Terrarium. Zuerst rührte sich Ben-Ammi um sich sein Futter zu holen, dann auch Moab. Die restlichen Wurzeln legte Adam in eine kühle Truhe und holte dann aus dieser einen Leinensack heraus. Er dachte an den grünen, knarrenden Sessel passend zum Sofa. Er saß auf dem Fußboden und spielte mit seiner Kusine. Seine Mutter, monoton knarrend las von oben auf sie hinab. Sie trug keine Strümpfe, die trug sie so gut wie nie. Nur ihre grauen Latschen, Adam konnte ihre Zehen sehen. Wie kleine Inseln verschwanden die roten Flecken Nagellack immer langsam von ihren Füßen. Dann lackierte sie neu. Da sah Adam manchmal auch zu. Es war ein Kinderspiel für sie. Sie war immer sehr dünn gewesen, sehr drahtig. Locker winkelte sie das Bein an und führte mit einem Arm den kleinen Pinsel. Es war immer dasselbe dicke Buch mit den dünnen Seiten. Es war oft Vernichtung, oft Erlösung. Der leblose Körper lag vor ihm und das weiche dichte Fell, die zähe Haut, die Sehnen, es war so voll in seinen Händen, voll und dunkel leuchtend.
Oft trug sie diesen braunen Morgenmantel mit den Blumen über der rechten Brust. Wenn sie die Beine übereinander schlug, konnte Adam immer ihre enge lange Unterhose sehen. Seine Kusine, daran erinnerte sich Adam jetzt, spielte immer am liebsten mit den Holzkühen. Oft steckte sie ein paar davon unter ihren Pullover. Sie sagte, da haben sie es warm. Sie wollte sie beschützen. Eng an ihrer Haut, dort war es dunkel, wer konnte ihnen da etwas tun.
In einem Blecheimer wusch er das Fell. Er knetete es kräftig. Die Seife schäumte, das Fell wurde weiß.
Adam Schiffers - 12. Dez, 19:29