Montag, 26. November 2007

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Pina stellt sich die Außerirdischen vor: Eine Herde grüner Männchen kommt und verschluckt das Rathaus. Ein Ziegelstein nach dem anderen, Aktenordner und Türklinken verschwinden in ihren Mündern machen ihre Bäuche kugelrund. Schließlich bleibt nichts als ein Loch und ein paar kugelrunde Außerirdische, bis aufs Unmögliche aufgequollen, vielleicht hängt einem noch ein Kabel aus dem Mund. „Was wollen die denn mit einem Rathaus?“, fragt Pina. Marvin schaut zu Leo herüber: „Überleg doch mal! Wahrscheinlich wohnen sie auf einem sehr unordentlichen Planeten. Vielleicht haben sie keine Einwohnerstatistiken, Finanzierungspläne, Sozialhilfen, überhaupt solch schöne Bürokratie wie die Deutschen haben sie sicher nicht.“ „Du meinst, sie wollten die Bürokratie klauen?“, Pina fühlt sich ganz glitzergelb vor Aufregung. „Genau, und da bauen sie jetzt einfach alles wieder auf, übernehmen das System und werden alles wunderbar ordnen können in den vielen Aktenordnern.“ Leo, der bis jetzt nur schweigend zugehört hatte, räuspert sich: „Wisst ihr, all die Menschen aus dieser Stadt, sie existieren eigentlich gar nicht mehr. Weg die Daten, keiner wird mehr wissen, wer hier wohnt. Nur die Außerirdischen haben die Computer mit den Namen und Zahlen.“ „Aber da werden doch alle ganz anders heißen, als es in den Statistiken steht“, wundert sich Pina, „vielleicht nehmen sie dann ja unsere Erdennamen an, dann wird ein Außerirdischer genauso heißen wie ich“, sie lacht bei der Vorstellung. Marvin und Leo sehen sich nachdenklich an.

Marie hat schon einmal darüber nachgedacht

sich einen Fisch zu kaufen. Sie hätte gerne einen Raubfisch, der mit der Zeit sehr traurig schaut, weil er in dem runden Glas nicht rauben kann. Thomas erzählte ihr dann aber vom hässlichen Großkopf-Bratpfannenwels. Der Großkopf kann nicht gut schwimmen und das gefiel Marie noch besser. Derweil putzt sie die Toiletten im Motel. Der dicke Mann meint, die Schüssel müsste glänzen wie die Sonne. Allgemein erzählt er in den letzten Tagen viel Scheiße. Gestern, als sie hereinkam, meinte er: „Das Rathaus ist verschwunden.“ Weißer Rand, weißer Schlund, dann ein Loch. Sie schrubbt. Mein lieber Großkopf-Bratpfannen-Fisch, wenn du dann eines Tages stirbst, dann spüle ich dich in der Toilette herunter. Sie geht herunter, sagt zu dem dicken Mann hinter der Bild, „wie die Sonne“ und tritt auf die Straße.

Was hier passiert:

Anfang. Ende. ist ein virtuelles Romanprojekt des Studiengangs Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus: dreizehn Personen, eine Katze, ein Hase und eine fremde Macht. Die Zeichen stehen auf Sturm. In Tagen wird es vorüber sein.

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Impressum:

Aline Kappich, Azar Mortazavi, Clara Ehrenwerth, Eva-Lena Lörzer, Fabian Hischmann, Florian Balle, Hieu Hoang Duc, Janna Schielke, Julia Schulz, Max Balzer, Phillip Hartwig, Sebastian Albrecht, Sebastian Polmans, Susanne Kruse. Moderiert von Jule D. Körber und Lino Wirag.

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